Wie erkennen Sie, dass jemand lügt? Woran sehe ich, dass der Verkäufer wirklich nicht mehr nachgeben will? Wann macht mein Gegenüber wirklich dicht, verfällt in eine Blockade-Haltung? Woran sehe ich, dass jemand mit mir Kontakt aufnehmen will? Was ist Distanzverhalten? Was Revierverhalten?
Genauso wichtig, wie was eine Person sagt, ist, wie sie es sagt. In den Signalen des Körpers steckt oft mehr Wahrheit als in tausend Worten. Körpersignale sind ehrlicher, und darum trauen wir ihnen oft im Unterbewusstsein mehr, als der verbalen Ebene. Körpersprache richtig deuten zu können, ist also ein großes Kapital fürs geschäftliche Leben. Besonders bei Verhandlungen aller Art ist das Erfassen der Körpersprache für Methodiker ein absolutes Muss.
Aber auch Sie selbst können, wenn Sie Ihre Körpersprache besser kontrollieren, entscheidend an dem Eindruck arbeiten, den Sie bei Ihren Mitmenschen machen. Wer etwa in der Firma ein Projekt präsentiert oder ein wichtiges Gespräch mit dem Chef hat, wird kaum mit einer schlaffen Körperhaltung und den Händen in den Hosentaschen punkten. Ihre Gestik und Ihre Körperhaltung sind Ihr Kapital.
- Achten Sie auf guten Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber bzw. Ihrem Publikum.
- Gestikulieren Sie nicht nur mit den Händen. Beeindruckende, richtige Gestik, kommt aus den Oberarmen, und damit aus dem ganzen Körper.
- Wenn der Raum, in dem Sie sprechen und das Publikum größer ist, dürfen auch Ihre Gesten weiträumiger sein.
- Aufrecht stehen ist entscheidend. Und dabei nicht krumm oder verdreht – Nase und Bauchnabel befinden sich auf einer gedachten, senkrechten Linie.
- Spannung macht’s: Vermitteln Sie Energie, dadurch, dass Sie stets unter leichter Spannung stehen, nicht erschlaffen.
- Tiefer Atem gibt Ruhe, Kraft und Sicherheit: Durch die Nase einatmen und durch den Mund wieder aus. Bei Sprechpausen schließen Sie den Mund – wie Sie sonst aussehen, können Sie sich ja denken.
- Wenn Sie sich bewegen müssen, gehen Sie gerade und aufrecht. Aber achten Sie auf Ihre Schrittlänge. Sie sollten weder trippeln, noch im Stechschritt daherkommen wie ein Storch im Salat. Ihr Gang sollte dynamisch wirken – aber nicht zu sehr. Fortgeschrittene lernen zudem, bei Ihrem Gegenüber in unserer globalisierten Welt auch auf kulturelle Unterschiede zu achten. Nur ein kurzes Beispiel: Amerikanische Männer sitzen oft mit übereinandergelegten Beinen, der Knöchel des einen Beins liegt dabei quer über dem Knie des anderen. Die Sitzhaltung vieler europäischer Männer (geschlossene Oberschenkel) wird von vielen US-Bürgern als unmännlich empfunden.
Drei Lesetipps:
Gabriele Cerwinka, Gabriele Schranz
Die Macht der versteckten Signale. Wortwahl, Körpersprache, Emotionen.
Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-7064-0578-4
Samy Molcho
Alles über Körpersprache. Sich selbst und andere besser verstehen.
Wilhelm Goldmann Verlag, München 2001, ISBN 3-442-39047-8
Alice Weinlich
Körpersprache von Politikern.
Agenda Verlag, Münster 2002, ISBN 3-89688-154-X
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